Die Idee zu dem Projekt names FITT-STEMI (Feeback-Intervention and Treatment Times in ST-Elevation Myocardial Infarction) stammt laut Medizinischer Hochschule Hannover (MHH) aus Hildesheim: 2006 startete Professor Dr. Karl Heinrich Scholz vom St. Bernward-Krankenhaus das Projekt in einer Testphase – mittlerweile beteiligen sich bundesweit mehr als 40 Kliniken mit Herzkatheterlaboren.
Im Rahmen von FITT-STEMI werden laut MHH die Behandlungsparameter von Patienten mit einem sogennanten akutem ST-Hebungs-Myokardinfarkt (STEMI) erfasst und analysiert, um Behandlungsabläufe zu optimieren. Dabei gehe es um die gesamte Rettungskette – vom Erstkontakt über die Notfallnummer 112, über Rettungssanitäter und Notärzte bis hin zu den Abläufen in den Kliniken. Die Ergebnisse werden quartalsweise an allen teilnehmenden Kliniken in gemeinsamen Veranstaltungen mit den Rettungsdiensten, Notärzten und dem Klinikpersonal systematisch durchgesprochen.
Die MHH beteiligt sich seit dem 1. April an dem Projekt. Das Klinikum Siloah, das zum Klinikum Region Hannover (KRH) gehört, nimmt bereits seit August 2012 an der Studie teil. "Unsere Erfahrungen zeigen einerseits, dass es entscheidend ist, die Abläufe bei der Herzinfarktbehandlung sehr genau zu analysieren und zu messen, um sie nachhaltig zu verbessern", sagt Professor Dr. Andreas Franke, Chefarzt der Medizinischen Klinik II - Kardiologie, Angiologie und internistische Intensivmedizin des Siloah. "Andererseits sehen wir eindrucksvoll, dass eine solche – durchaus schwierige und anspruchsvolle – Verbesserung nur gemeinsam mit allen Beteiligten der Rettungskette möglich ist."
Neben MHH und Klinikum Siloah beteiligen sich folgende KRH-Häuser an dem Projekt: Regionskrankenhaus Neustadt, Robert-Koch-Krankenhaus Gehrden sowie in Hannover das Vinzenzkrankenhaus, das Diakoniekrankenhaus Henriettenstiftung (Diakonische Dienste Hannover) und das DRK-Clementinenhaus.
In der Region Hannover erleiden laut MHH jeden Tag acht Menschen einen Herzinfarkt – bei zwei von ihnen bestehe die extrem lebensbedrohliche Situation, dass ein Herzkranzgefäß ganz verschlossen ist. Ärzte können das im EKG als eine sogenannte ST-Hebung erkennen und sprechen dann von einem ST-Hebungsinfarkt (STEMI). Bei den betroffenen Patienten gilt laut MHH ganz besonders: Je kürzer die Zeit von den ersten Symptomen bis zur Behandlung im Herzkatheterlabor ist, desto geringer sind die Schädigungen des Herzmuskels und desto besser sind die Überlebensraten.
Im Rahmen der Hannover Herz Messe 2014 im Hannover Congress Centrum findet am Sonntag, 18. Mai 2014, ein Patiententag statt, zu dem der Förderverein Hannover Herz Messe e.V. alle Interessierten einlädt. Von 9 bis 14 Uhr erwartet die Besucher ein Programm mit zahlreichen Vorträgen und einer Ausstellung. Das Thema Herzinfarkt spielt eine zentrale Rolle.