Unfälle im Straßenverkehr sind zugleich öffentliche Angelegenheit und privater Schicksalsschlag. Für das Verkehrssystem sind Unfälle eine Störung im Ablauf, die von speziellen Einsatzkräften behoben wird, um den normalen Verkehrsfluss wieder herzustellen. Die Angehörigen von Verkehrsopfern empfinden diese Rückkehr zur Normalität oft als Zumutung: dass der Verkehr einfach weiterrollt, als wäre nichts gewesen.
Wenn Unfallorte als private Gedenkstätten geschmückt sind, markieren sie öffentlich einen schweren Fehler im System, der jeden hätte treffen können, weil er möglich war. Unfallkreuze - so hier die summarische Bezeichnung - sind Symbole der Trauer, der Mahnung und des Protests.
Tomas Kittan
Tomas Kittan konnte in seiner Heimatregion in Brandenburg beobachten, wie nach der 1990er Wende die Motorisierung des Alltags rapide hochgefahren wurde, mit der Folge wachsender Unfallzahlen und immer häufiger auftauchender Unfallkreuze. In Berlin erlebte er täglich ein Verkehrssystem am Limit und wurde als Reporter häufig zu schweren Unfällen geschickt. 2023 widmete er diesen Erfahrungen aus drei Jahrzehnten ein Buch: "Friedhof Straße - Die Schicksale hinter den Unfallkreuzen." Er schildert nicht nur, wie Unfälle geschehen, sondern vor allem auch, was sie nach sich ziehen: emotional, sozial, juristisch.
Tim Kröger
Tim Kröger ist evangelischer Pfarrer mit biografischem Hintergrund in der Feuerwehr. Aus beiderlei Anschauung wurde ihm ersichtlich, dass bei technisch noch so routinierten Rettungseinsätzen die Seele auf der Strecke bleiben kann, wenn sich niemand ihrer annimmt. Dieses Amt nimmt er als Notfallseelsorger im Sprengel Hannover wahr.
Der Technik-Salon ist ein Kulturpodium für Technik an der Leibniz Universität Hannover. Seine rund zwanzig Veranstaltungen im Jahr eröffnen vielfältige Blicke auf Technik in Wissenschaft und Forschung, Wirtschaft und Gesellschaft, Kunst und Kultur, Arbeit und Freizeit, Geschichte, Gegenwart und Zukunft. Die Veranstaltungen sind öffentlich und wenden sich auch das interessierte Stadtpublikum. Eine Voranmeldung ist - außer zu Exkursionen und Besichtigungen - nicht erforderlich. Getragen wird der Technik-Salon von der Leibniz Universität und deren ingenieurwissenschaftlichen Fakultäten, von einer Reihe von Kooperationspartnern und einem Förderverein.