Zur EXPO 2000 hat die Landeshauptstadt Hannover ein neues Wohngebiet entwickelt, das bis zum Jahr 2000 etwa 3000 Wohneinheiten umfasste, darunter etwa 300 Reihenhäuser. Mehr als 1000 Wohnungen wurden während der Weltausstellung als EXPO-Wohnungen genutzt. Vorbild für die Planung waren gründerzeitliche Stadtgrundrisse mit klaren Baukanten, alleeförmigen Straßen, Vorgärten, Parks und großen grüngestalteten Innenhöfen.
Die Entwicklung des neuen Wohngebietes am Westhang des Kronsbergs ist auf ein umweltgerechtes Verkehrskonzept mit kurzen Wegen ausgerichtet. Angrenzend an den Stadtteil Bemerode folgt die Bebauung der neuen Stadtbahnlinie, die das EXPO-/Messegelände mit der Innenstadt verbindet. Die Wege zu den drei Haltestellen am Quartier sind höchstens 600 Meter lang, die Fahrzeit zur Innenstadt beträgt rund 20 Minuten.
Der angrenzende Landschaftsraum Kronsberg, der bislang nur aus Ackerflächen bestand, wurde mit einem Kammwald, Wiesen, Bäumen und vielen heimischen Pflanzen abwechslungsreich gestaltet. Innerhalb des Baugebietes trägt eine intensive Grüngestaltung mit vielen Hausgärten und allgemein nutzbaren Spiel- und Freiflächen zur überdurchschnittlichen Wohnqualität bei. Abgesehen von den zweigeschossigen Reihenhäusern am Ostrand haben die Gebäude überwiegend 3,5 bis 4,5 Geschosse. Ausgehend von erprobten Einzelbeispielen umweltgerechten Bauens wurden am Kronsberg spezielle Standards festgelegt, die gleichermaßen Anforderungen an Bauherren wie an die künftigen Nutzerinnen und Nutzer stellen. Für das gesamte Wohngebiet ist beispielsweise ein geringer Energieverbrauch, vollständige Versickerung des Regenwassers und die Verwendung umweltverträglicher Baustoffe vorgesehen.
Die Wohnungen sind durch das Land Niedersachsen und die Stadt Hannover gefördert und berücksichtigen unterschiedliche Einkommensgruppen. Durch verschiedene Förderungs- und Vergabemodelle ist ein sozial gemischtes Quartier entstanden, dessen Bewohnerstruktur etwa dem hannoverschen Durchschnitt entspricht. Dem Ziel der sozialverträglichen Stadtentwicklung dient auch die vielfältige soziale und kulturelle Infrastruktur, die bereits parallel zum Bezug der Wohnungen fertiggestellt wird.