Über die Koppel vor Meyers Hof stolzieren zwei neue Grazien. Die Herzen der ersten Besucher haben sie schon erobert. Die Rede ist von "Samtschnauze" und "Farbklecks", wie Exmoor-Pony Camilla und das Harzer-Rotvieh-Kälbchen Irene auch liebevoll genannt werden. Camilla wurde am 7. Juni geboren und liebt es, an allem zu knabbern, was ihr unter die Nase kommt. Wenn sie gerade weder Grashalm noch Holzzaun zwischen den Lippen hat, galoppiert sie in großen Sprüngen über die Wiese, um sich dann in aller Ruhe in die Sonne zu legen und studenlang zu schlafen. Mutter Mona hat derweil immer ein Auge auf die Kleine, damit ihr weder Irene noch dessen Mutter Irma zu nahe kommen.
Kalb Irene ist nur zwei Tage älter als Camilla, aber wesentlich ruhiger. Sie trinkt gerne ausgiebig bei Mutter Irma, damit sie schnell groß und stark wird. Bis sie irgendwann 600 Kilo wiegt, wird es noch ein Weilchen dauern. Eilig hat es das Jungtier aber ohnehin nicht. Ruhigen Schrittes erkundet Irene die Koppel, untersucht Baum und Borke, Wanne und Wagen. Nur gelegentlich sticht sie der buchstäbliche Hafer. Dann rennt sie los, muht und legt sich wieder schlafen. Camilla und Irene gehören beide zu den stark bedrohten Haustierrassen. Mit der Nachzucht trägt der Zoo zu deren Erhalt bei.
Das Exmoor-Pony geht vermutlich auf keltische Ponys zurück, die während der Bronzezeit durch keltische Einwanderer nach England gebracht wurden. Seit dem 11. Jahrhundert lebt das Pony halbwild in Exmoor, einem Landstrich im Südwesten von England. Es hat einen stämmigen Körperbau, dunkelbraunes Fell mit hellen Stellen an der Innenseite der Vorder- und Hinterschenkel sowie an Augen und Schnauze. Die zurückgesetzte Schulter verleiht dem Tier große Trittsicherheit. Das Pony gilt als zäh und widerstandsfähig. Weltweit gibt es nicht mehr als 800 Exmoor-Ponys. In Deutschland leben noch circa 130 Tiere.
Das Harzer Rotvieh gehört zu den ältesten und ursprünglichsten Nutztierrassen. Besonders typisch für diese Rinderrasse aus Deutschland ist das durchgehend rot-braune Fell und die weit herabhängende Wamme. In der Literatur wird das "Roten Höhenvieh" häufig als Keltenvieh bezeichnet, da die Rasse von einer Rinderart abstammt, die von den Kelten nach Europa gebracht wurde. Die kräftigen Tiere konnten hervorragend zur Feldarbeit eingesetzt werden. Obwohl die landwirtschaftlichen Bedingungen in den Mittelgebirgen kärglich waren, gab das Keltenvieh ordentlich Milch und war ein guter Fleischlieferant. Daher wurde das Rind in vielen Gebieten gezüchtet, wodurch viele weitere Namen entstanden.
Und es gibt noch einen Grund zur Freude: Die Touristik-Website TripAdviser hat den Erlebnis-Zoo Hannover mit dem "Zertifikat für Exzellenz" ausgezeichnet. Mit dieser Auszeichnung werden Unternehmen geehrt, die von Reisenden kontinuierlich hervorragendes Feedback erhalten haben. Grundlage für das Zertifikat sind Bewertungen und Empfehlungen, die von Reisenden auf der Internetseite abgegeben wurden. Die Urkunde wird in Kürze an der Wand im Service-Center des Zoos zu finden sind – neben den anderen Auszeichnungen.