Der amerikanische Schriftsteller Washington Irving (1783–1859) lebte u.a. 1815-32 in Europa und ließ sich von der englischen und deutschen Literatur inspirieren, vor allem von Walter Scott und den deutschen Märchen und Sagen. Unter diesem Einfluss erschien in den Jahren 1819/20 sein Skizzenbuch.
Zu den bekanntesten Kurzgeschichten zählen die Legende von „Sleepy Hollow“ sowie die Geschichte des Rip van Winkle, eine Nacherzählung der Sage vom Ziegenhirten Peter Klaus. Rip van Winkle schläft durch einen Zaubertrank ein, erwacht erst 20 Jahre später, und erfährt, dass seine Frau und seine Freunde längst tot sind und Nordamerika unabhängig geworden ist.
Irving gilt als „Erfinder“ der Kurzgeschichte, bezeichnete aber selbst seine Kurzprosastücke als „sketches & short tales“. Der Begriff „short story“ kam erst später auf. Bereits 1809 schrieb er „A History of New York“, by Diedrich Knickerbocker (dt. „Diedrich Knickerbockers humoristische Geschichte der Stadt New York“).
Vor den Toren New Yorks, 40 km den Hudson River aufwärts, liegt die kleine Stadt Tarrytown mit dem idyllischen Tal von Sleepy Hollow. Wenige Kilometer entfernt verbrachte Irving seine letzten Lebensjahrzehnte.