Projekt

Masterplan Stadtbahn

Projekt zur Weiterentwicklung des Stadtbahnsystems

Was ist der Masterplan Stadtbahn und warum brauchen wir ihn?

Der Masterplan Stadtbahn ist ein Projekt der Region Hannover zur Weiterentwicklung des Stadtbahnsystems. Hierbei wird geprüft, wie sich das Stadtbahnsystem in den nächsten Jahrzehnten verändern muss, um leistungsstark, attraktiv und zukunftsfähig zu sein.

Denn die Stadtbahn ist eines der wichtigsten öffentlichen Verkehrsmittel in der Region Hannover und ein wesentlicher Bestandteil der Verkehrswende. Damit die Stadtbahn dieser wichtigen Rolle entsprechen kann, müssen ihre Kapazitäten erweitert, ihr Netz ausgebaut und das System noch verständlicher und attraktiver gemacht werden.

Bürgerbeteiligung zum Masterplan Stadtbahn

 

Aufbau des Projektes

Das Projekt besteht aus drei Modulen, die unterschiedliche Themen abdecken:

Modul 1

Steigerung der Leistungsfähigkeit

  • Mithilfe von Fahrgastzahlenprognosen zukünftige Kapazitätsengpässe erkennen und Lösungen zur Schaffung neuer Kapazitäten entwickeln
  • Gleichzeitig Linienabschnitte mit wenigen Fahrgästen identifizieren und Verbesserungsvorschläge zur Erhöhung der Auslastung ermitteln
  • Ergebnis: Zielnetz, welches den Stadtbahnausbau der nächsten Jahrzehnte festlegt

Modul 2

Fahrgastzuwächse durch Innovation

  • Kernfrage: Wie kann die Stadtbahn abseits von Streckenneubau und engerer Taktung für alle Nutzergruppen attraktiver werden?
  • Beispielhafte Inhalte: die Gestaltung der Haltestellen, die Informationsangebote, die Tickets, das Zusammenspiel mit P+R (Park+Ride) / B+R (Bike+Ride) u.s.w.
  • Ergebnis: Maßnahmenkonzept zur Attraktivitätssteigerung der Stadtbahn

Modul 3

Das Zusammenspiel von Stadtbahn- und Stadtentwicklung

  • In Zusammenarbeit mit den Kommunen der Region Hannover Abstimmung zwischen Siedlungsentwicklung und Stadtbahnplanung verbessern
  • Kernfrage 1: Wo werden neue Siedlungsgebiete geplant, die ein Potenzial für die Stadtbahn haben und für die eine Stadtbahnanbindung untersucht werden sollte?
  • Kernfrage 2: Wo gibt es entlang der Stadtbahntrasse noch freie Flächen, die für neue Siedlungsgebiete genutzt werden könnten?
  • Ergebnis: bei neuen Siedlungsgebieten von vorneherein einen Stadtbahnanschluss mitdenken (sofern dieser sinnvoll erscheint), sodass umweltfreundliche Mobilität von Anfang an möglich ist

 

AKTUELLER STAND:

 

Modul 1 - Steigerung der Leistungsfähigkeit

Für das Modul 1 wurde die bestehende Fahrgastnachfrage im Stadtbahnnetz nach Streckenabschnitten und Tageszeiten aufbereitet, um zu identifizieren, in welchen Bereichen und zu welchen Zeiten bereits eine hohe Auslastung besteht und wo es bei Steigerung der Fahrgastzahlen absehbar zu Kapazitätsengpässen kommen wird. Aber auch schwach  ausgelastete Linien und Abschnitte wurden herausgestellt.

In intensiven Abstimmungen zwischen der Region Hannover, der Infrastrukturgesellschaft Region Hannover (infra) als Eigentümerin der Stadtbahninfrastruktur, der ÜSTRA als Verkehrsunternehmen und der Landeshauptstadt Hannover wurden betriebliche und infrastrukturelle Maßnahmen abgestimmt, die als Abhilfe für die festgestellten Über- bzw. Unterauslastungen in Frage kommen.

Mit welchen Neubaustrecken und Angebotsanpassungen lässt sich das Ziel einer nachfragegerecht gesteigerten Leistungsfähigkeit der Stadtbahn am besten erreichen? Zur Beantwortung dieser Frage bekam ein externes Gutachterbüro den Auftrag, die Nachfragewirkung der einzelnen Maßnahmen mittels des Verkehrsmodells der Region Hannover zu berechnen. Damit ließen sich diejenigen Maßnahmen auswählen, die am geeignetsten für die Weiterentwicklung des Stadtbahnnetzes sind.

Die ausgewählten Einzelmaßnahmen werden derzeit zu Maßnahmenkombinationen zusammengestellt, für die wiederum die zu erwartende Nachfrage berechnet wird. Am Ende wird ein Zielnetz definiert, das als Leitbild für die Weiterentwicklung der Infrastruktur und zukünftige Fahrzeugbeschaffungen dient.

Mit aussagekräftigen Ergebnissen des Moduls 1 wird in der ersten Jahreshälfte 2023 gerechnet.

Modul 2 - Fahrgastzuwächse durch Innovation

Zu Beginn des zweiten Moduls wurde zunächst zusammengetragen, welche Maßnahmen in der Vergangenheit bereits ergriffen wurden, um die Stadtbahn attraktiver zu machen. Hierfür wurden eine umfangreiche Dokumentenanalyse sowie sogenannte Experteninterviews mit Expert*innen von der ÜSTRA, der infra, der Landeshauptstadt Hannover und der Region Hannover durchgeführt.

Im Anschluss daran wurden weitere Literaturquellen wie bspw. Fahrgastbefragungen herangezogen, um herauszufinden, in welchen Bereichen die Stadtbahn noch attraktiver werden kann und bei welchen Personengruppen noch das Potenzial besteht, diese mehr für die Stadtbahn zu begeistern (Potenzialgruppen).

Da die Kernfrage des zweiten Moduls ist, wie man die Stadtbahn für heutige und zukünftige Nutzenden attraktiver machen kann, lag es nahe, hierzu mit Bürger*innen ins Gespräch zu kommen, um ihre Sichtweise zu erfahren. Aus diesem Grund wurde im Rahmen des zweiten Moduls eine zweiteilige Öffentlichkeitsbeteiligung durchgeführt.

Bei sogenannten Werkstätten konnten Bürger*innen ihre Anregungen und Ideen einbringen und so einen Teil zur Weiterentwicklung der Stadtbahn beitragen. Die zuvor herausgestellten Potenzialgruppen wurden gezielt zu diesen Veranstaltungen eingeladen.

Bürgerwerkstätten sind eine Methode zur diskursiven und qualitativen Beteiligung. Aufgrund des interaktiven Workshop-Charakters wird hier mit einer begrenzten Anzahl von Teilnehmenden gearbeitet. Daher bilden die Ergebnisse der Bürgerwerkstätten die Meinungen und das Stimmungsbild dieses Kreises an Teilnehmenden ab und stellen keine repräsentativen Aussagen dar. Auch wurden in den Werkstätten bereits bestehende Aktivitäten der für die Stadtbahn verantwortlichen Institutionen bewusst nicht eingeflochten, um die Teilnehmenden nicht zu beeinflussen. Dadurch wurden auch solche Aspekte thematisiert, an denen ggf. bereits aktiv gearbeitet wird, was den Teilnehmenden aber nicht bewusst oder bekannt war.

1. Werkstatt am 13.10.2022

  • Wie nutzen die Teilnehmenden die Stadtbahn im Alltag?
  • Wo sind Hürden bei der Nutzung?
  • Wir versetzten uns gemeinsam in die Alltagssituationen verschiedener Zielgruppen und begaben uns auf die Erkundung ihrer Wege mit der Stadtbahn

Zu den Ergebnissen...

2. Werkstatt am 23.11.2022

  • Wie kann die Stadtbahn Hannover im Interesse ihrer Fahrgäste besser werden?
  • Welche Zugangshindernisse können wir beseitigen?
  • Gemeinsam diskutierten wir über Lösungsansätze für die in der Werkstatt #1 identifizierten Hürden und darüber, wie die Stadtbahn Hannover als Verkehrsmittel attraktiver werden kann.

Zu den Ergebnissen...

Derzeit erarbeitet das zuständige Gutachterbüro auf Basis der gewonnenen Erkenntnisse ein Maßnahmenkonzept, welches diejenigen Maßnahmen enthält, die eine Attraktivitätssteigerung der Stadtbahn ermöglichen. Dieses berücksichtigt dann auch die Prioritäten, die die Teilnehmenden der 2. Werkstatt dem Gutachterbüro mitgeteilt haben.

Das fertige Maßnahmenkonzept soll im zweiten Quartal des Jahres 2023 vorliegen.

Modul 3 - Das Zusammenspiel von Stadtbahn- und Stadtentwicklung

Dieses Modul befindet sich derzeit noch in der inhaltlichen Entwicklung.