Er bildet den südlichen Abschluss der historischen Altstadt und liegt in direkter Nachbarschaft zur denkmalgeschützten Markthalle. Am westlichen Rand des „Köbelinger Marktes“ verläuft die Karmaschstraße, die bereits 2014 zu einer attraktiven Flaniermeile umgebaut worden ist.
Nicht nur diese Standortqualität, sondern auch der erhaltenswerte und stadtbildprägende Platanenbestand direkt auf der Platzfläche "Köbelinger Markt", die Blickbeziehung zur Aegidienkirche und dem "Neuen Rathaus" sowie die Lage am Theodor-Lessing-Platz zeichnen diesen Standort aus. Diese Qualitäten sind jedoch aufgrund des wenig in den Stadtzusammenhang integrierten Behördengebäudes, sowie funktionaler und gestalterischer Defizite der öffentlichen Räume und der damit einhergehenden geringen Aufenthaltsqualität der Platzflächen stark beschränkt. Auch die Nutzung des "Köbelinger Marktes" als öffentliche Stellplatzanlage wird dieser Lagegunst nicht gerecht.
Ziel der Landeshauptstadt Hannover ist es, den Standort zu einem neuen urbanen innerstädtischen Wohnquartier mit verbesserter Aufenthaltsqualität zu entwickeln, um damit die Innenstadt weiter als Wohnstandort zu stärken.
Im Rahmen des Dialogprozesses Hannover City 2020+ ist im Jahr 2010 ein Wettbewerbsverfahren für das Grundstück zwischen der Leinstraße und der Marktstraße durchgeführt worden.
Das Bebauungskonzept des Siegerentwurfes sieht ein Stadtquartierensemble in einer halboffenen Blockrandbebauung mit vier Einzelbaukörpern auf einem sogenannten 'Stadtpodest' (+1 Ebene) und ein südöstlich angrenzendes Solitärgebäude am 'Theodor-Lessing-Platz' als Kopf des neuen Stadtquartiers vor. Angestrebt wird ein neues Quartier mit Wohnungstypologien, die das Innenstadtwohnen zeitgemäß interpretieren und mit Dienstleistungs- und Einzelhandelsnutzungen in den Erdgeschosszonen zur Belebung der südöstlichen Innenstadt beitragen. Je nach Wohnungsgröße können auf dem gesamten Areal zwischen 50 bis 100 Wohneinheiten entstehen.
Die öffentliche Stellplatzanlage auf dem 'Köbelinger Markt' soll neustrukturiert werden. Durch die Reduzierung der Stellplätze können die funktionalen und gestalterischen Potentiale dieser Platzfläche für die Besucherinnen und Besucher der Innenstadt genutzt und ein neuer Anziehungspunkt für die Innenstadt geschaffen werden.
Die Planungen für den Theodor-Lessing-Platz sehen vor, diese Fläche stärker als Platz erlebbar zu machen und attraktiv zu gestalten. Auch der östlich befindliche Kunstpavillon Kubus soll stärker mit in die Gestaltung des Platzes einbezogen und die nicht mehr zeitgemäßen Hochbeete ohne nennenswerte Aufenthaltsqualität sollen zurückgebaut werden.
Die bisher undefinierten Platzflächen bekommen durch die Neustrukturierung eine neue städtebauliche Qualität und werden als attraktive Platzbereiche mit hoher Aufenthaltsqualität im Stadtgefüge in einer angemessenen Dimension spürbar. Als Ersatz für die wegfallenden Stellplätze stehen in unmittelbarer Nähe ausreichend Stellplätze in öffentlichen Parkhäusern zur Verfügung.
Das ehemalige Bürgeramt Mitte, das direkt an den „Köbelinger Markt“ grenzt, wird aktuell noch von städtischen Einrichtungen genutzt. Sobald das Gebäude zwischen Leinstraße und Marktstraße leergezogen ist, kann mit der Neubebauung und der Umsetzung des Wettbewerbsergebnisses sowie der Umgestaltung des „Köbelinger Marktes“ begonnen werden. Die notwendigen planungsrechtlichen Voraussetzungen dafür liegen bereits vor. Der Satzungsbeschluss für den Bebauungsplan Nr. 1780 „Köbelinger Markt“ wurde vom Rat der Landeshauptstadt Hannover am 13. August 2018 gefasst.