Nachhaltigkeitsbericht 2020 - Familien-, jugend- und senior*innengerechte Infrastruktur stärken, Teilhabe ermöglichen

Unterziel 10.3: Teilhabe trotz Armut ermöglichen

Hilfsangebote für Kinder, Jugendliche und Familien zielen auf eine frühe Teilhabe und ermöglichen damit Chancengleichheit.

Das Sozialstaatsprinzip garantiert Menschen, dass im Fall einer längeren Zeit ohne Erwerbstätigkeit oder bei Erwerbsunfähigkeit für das Existenzminimum gesorgt ist. Transferleistungen sollen daher den Lebensunterhalt derjenigen Menschen sichern, deren Einkommen, Rente oder Unterhalt hierfür nicht ausreicht. Sie sichern das Existenzminimum, stehen aber auch für monetäre Armut, die gesellschaftliche Teilhabe erschwert. Im Stadtgebiet Hannover lag die Transferleistungsquote Ende 2020 bei 15,3 Prozent. Kinder und Jugendliche unter 18 Jahren sind in der Landeshauptstadt Hannover (LHH) die anzahl- und anteilsmäßig größte Gruppe unter den Transferleistungsbeziehenden. Mehr als jedes vierte Kind (u 18) in Hannover lebte Ende 2020 in einer von Armut und Transferleistungsbezug betroffenen Familie.

Der „Hannoversche Weg“ ist ein lokaler Beitrag für Perspektiven von Kindern in Armut und richtet sich insbesondere an die über 22.000 Kinder und Jugendlichen, die in einer Familie leben, die Transferleistungen nach dem SGB II oder SGB XII beziehen. Die Hilfsangebote zielen auf eine bereits frühe Teilhabe und damit Chancengleichheit ab: Familien ein Erwerbseinkommen ermöglichen, Grundbedürfnisse sichern, Gesundheit fördern, Eltern erreichen, Kinder früh fördern, Kindertagesstätten und Schulen stärken, Schlüsselkompetenzen entwickeln, Kinder und Jugendliche stärken sowie Jugendliche auf dem beruflichen Weg begleiten. Die laufende Armuts- und Sozialberichterstattung der LHH ist dabei die Basis, um Schwerpunkträume und besonders von Armut betroffene Gruppen zu identifizieren.

Die LHH verfügt über ein differenziertes Unterstützungsangebot in verschiedenen Leistungsbereichen. Diese bewährten Programme, Projekte und Maßnahmen beispielsweise in der offenen Kinder- und Jugendarbeit, der Erziehungsberatung, in Kindertagesstätten, Horten und Grundschulen, der Beschäftigungsförderung oder auch Schuldner*innenberatung sind teils dezernats- und fachbereichsübergreifend, teils in Kooperation mit Wohlfahrtsverbänden, Vereinen oder der Wirtschaft angelegt. Gemeinsam mit Netzwerkpartner*innen werden betroffene Menschen gezielt über Zugangsmöglichkeiten zum Arbeitsmarkt, Inanspruchnahme von Transferleistungen, von sozialen Dienstleistungen informiert, um bessere Teilhabe am gesellschaftlichen Leben zu ermöglichen.

Landeshauptstadt Hannover

Koordinationsstelle Sozialplanung

Beobachtungen und Analysen aktueller sozialplanerischer Entwicklungen

lesen

Landeshauptstadt Hannover

Soziales Krisenmonitoring

Armut und Armutsentwicklung in Zusammenhang mit der Covid-19-Pandemie.

lesen

Kinderarmut

Perspektiven für Kinder in Armut in Hannover

Die Stadt Hannover hat den "Hannoverschen Weg" für Perspektiven von Kindern in Armut entwickelt - ein Konzept, das Hilfsangebote nennt.

lesen