Agenda heißt "was zu tun ist", die 21 steht für das 21. Jahrhundert. Auf der UN-Konferenz in Rio de Janeiro wurde 1992 die Agenda 21, ein weltweites Aktionsprogramm, von mehr als 178 Staaten unterzeichnet. In dem Programm wurden Ziele und Maßnahmen gegen die drängenden Probleme des 21. Jahrhunderts genannt.
Nachhaltigkeit in allen Bereichen
Das Leitbild der Agenda 21 ist eine nachhaltige Entwicklung. Das heißt, dass wir das Leben heute so gestalten, dass unsere nachfolgenden Generationen im Norden und im Süden eine intakte Umwelt vorfinden und ihre Bedürfnisse befriedigen können. Es geht um eine Verteilungs- und Zugangsgerechtigkeit zwischen den Generationen, den Völkern, Frauen und Männern.
In der Agenda 21 wurden Handlungsziele zum Beispiel zu folgenden Bereichen formuliert:
Armutsbekämpfung
Bevölkerungs- und Entwicklungspolitik
Gesundheitsvorsorge
Veränderung von Konsumgewohnheiten
Landwirtschaft und Bodenschutz
Siedlungsentwicklung
Schutz der natürlichen Ressourcen
Erhalt der Artenvielfalt
Stärkung der Rolle der nichtstaatlichen Organisationen
Die vier Dimensionen
Die Agenda 21 berücksichtigt ökologische, ökonomische und soziale Belange gleichermaßen, um die Globalisierung gerecht und nachhaltig zu gestalten. Diese Bereiche werden als ein ineinander verzahntes System verstanden, in dem es viele Abhängigkeiten und Wechselwirkungen gibt. Da eine nachhaltige Entwicklung aber nur möglich ist, wenn auch kulturelle Aspekte berücksichtigt werden, wird zunehmend auch eine vierte Dimension, die Säule der Kultur, mit einbezogen.
Staaten und Kommunen müssen handeln
Auftrag der Weltgemeinschaft an die Regierungen war, "nationale Nachhaltigkeitsstrategien" zu entwickeln, die an die Situation des jeweiligen Landes angepasst sind.
Die Kommunen, die als politische Ebene den Bürgerinnen und Bürgern am nächsten stehen, bekamen den Auftrag, ihre eigene Agenda 21 zu entwickeln und dabei in Dialog mit Bürgerinnen und Bürgern sowie örtlichen Organisationen zu treten, um gemeinsam ein Handlungsprogramm zu entwickeln.
Städte und Gemeinden haben sich seither in verschiedenen Organisationen wie z. B. ICLEI (Internationales Städtenetzwerk für kommunale Nachhaltigkeitsinitiativen) oder der europäischen Kampagne zukunftsbeständiger Städte und Gemeinden zusammengeschlossen, um sich bei der Umsetzung der Agenda 21 und der Lokalen Agenda 21 (LA21) gegenseitig zu unterstützen.
Neue globale Nachhaltigkeitsziele
Im September 2015 verabschiedeten die Vereinten Nationen die "2030 Agenda für nachhaltige Entwicklung". Darin enthalten sind auch 17 globale Nachhaltigkeitsziele, die sogenannten "Sustainable Development Goals" (SDGs). Grundlage dieser neuen Agenda ist ein Beschluss der Vereinten Nationen auf der Rio +20 Konferenz im Jahr 2012, neue universelle Ziele für eine nachhaltige Entwicklung zu formulieren. Aber auch die 2015 ausgelaufenen Millennium Development Goals (MDGs) sollten fortgeführt werden. Diese beiden Prozesse wurden schließlich in der neuen 2030 Agenda für nachhaltige Entwicklung zusammengeführt.
Global denken, lokal handeln
Lokale Agenda 21
Hannover stellt sich seiner globalen Verantwortung