Direkt nach Beendigung des Torfabbaus sind die Flächen strukturarm und vegetationsfrei. Auf drei Flächen mit unterschiedlichen Standortbedingungen (Weißtorf, Schwarztorf, Grundwassereinfluss) soll die Anlage von Lebensraumstrukturen und Methoden zur Etablierung hochmoortypischer Vegetation entlang eines Feuchtegradienten erprobt werden. Erfolgversprechende Maßnahmen werden dann auf weiteren Flächen umgesetzt.
Weißtorffläche
Bei der Weißtorffläche (schwach zersetzte, obere Torfschicht) handelt es sich um einen Streifen, auf dem Torf abgebaut wurde. Der Abbau wurde hier 2020 vorzeitig eingestellt. Deswegen sind noch ca. 250 cm Resttorfauflage mit schwach zersetztem Weißtorf und darunterliegendem Schwarztorf über dem Mineralboden vorhanden. Die Fläche war zu Beginn des Projektes vegetationsfrei. Die für eine Abtorfungsfläche ungewöhnlich große Torfmächtigkeit bietet sehr gute Ausgangsbedingungen, um eine typische Hochmoorvegetation wiederherzustellen. Ziel für diese Fläche ist die Entwicklung einer strukturreichen Hochmoorvegetation mit typischem Schlenken-Bulten-Komplex (Schlenke: kleine, teilweise wassergefüllte, tiefere Bereiche im Moor; Bult: kleinere Erhöhungen im Moor). Für die Anlage eines kleinflächigen Standortmosaiks soll die ebene Torfoberfläche zunächst in Wellenform modelliert werden. So kann ein Feuchtegradient in der Fläche hergestellt werden, der unterschiedliche Standortbedingungen abbildet und Strukturvielfalt schafft. Es folgen Initialpflanzungen (erste Anpflanzung von Arten, die zwar im Gebiet vorkommen, aber nicht auf den Flächen vorhanden sind) mit hochmoortypischen Gräsern, Heidearten und Torfmoosen.
Schwarztorffläche
Auf der Schwarztorffläche (stärker zersetzte, untere Torfschicht) wurde ebenfalls mit dem Frästorfverfahren Torf gewonnen. Auf dieser Fläche wurde der Abbau bei einer verbleibenden Resttorfmächtigkeit von 50–100 cm beendet, wie es im Torfabbau üblich ist. Dementsprechend handelt es sich auf der Fläche um stark zersetzten Schwarztorf. Die Fläche war zu Beginn des Projektes vegetationsfrei. Ziel für diese Fläche ist ebenfalls die Entwicklung einer strukturreichen Hochmoorvegetation mit typischem Schlenken-Bulten-Komplex. Auch auf dieser Fläche wird zunächst ein Standortmosaik in Wellenform modelliert. Es folgen Initialpflanzungen mit hochmoortypischen Gräsern, Heidearten und Torfmoosen.
Übergangsmoorfläche
Diese Fläche hat durch den Torfabbau und aufgrund ihrer niedrigen Geländehöhe eine Verbindung zum Grundwasser. Ziel für diese Fläche ist deshalb die Entwicklung einer strukturreichen Übergangsmoor-Vegetation. Die Anlage von Senken soll die Strukturvielfalt in der Fläche erhöhen und sie für zusätzliche Insektenarten optimieren. Ergänzend werden als Startvegetation moortypische Gräser, Heidearten und Torfmoosarten gepflanzt, die mit höheren Nährstoffkonzentrationen zurechtkommen.