LIP: Das Programm „Rucksack in der Grundschule“ läuft erfolgreich

Seit Mai 2010 sind zwölf Mütter mit Migrations-hintergrund im Rahmen des Projekts „Rucksack in der Grundschule“ als Eltern-Begleiterinnen im Einsatz. Die erste Zwischenbilanz fällt äußerst positiv aus.

Rucksack II

Seit Mai 2010 sind zwölf Mütter mit Migrationshintergrund im Rahmen des Programms „Rucksack in der Grundschule“ („Rucksack II“) in verschiedenen Müttergruppen im Einsatz. Zuvor haben sie eine neunmonatige Ausbildung zu interkulkturell sensiblen Elternbegleiterinnen absolviert.

„Rucksack II“ ist ein Programm, das schulische Sprachförderung mit einem interkulturellen Konzept der Elternbildung verbindet. Es fördert die Muttersprachenkompetenz, die Zusammenarbeit zwischen Eltern und Lehrkräften und bewirkt den Aufbau von Netzwerken.

Das schon länger etablierte Programm „Rucksack I“ richtet sich Kita-Kinder, „Rucksack II“ richtet sich an Kinder  – insbesondere mit Migrationshintergrund – der ersten und zweiten Klasse sowie deren Eltern. In wöchentlich stattfindenden Müttergruppen werden in zwei Jahren zehn „Rucksack“-Themen parallel zum Klassenunterricht bearbeitet. Durch diese „Rucksack“-Themen lernen die Eltern die Unterrichtsinhalte der Schule kennen und erfahren, wie sie ihre Kinder unterstützen und fördern können. Zudem lernen die Eltern das ihnen oftmals unbekannte deutsche Bildungssystem kennen.

Da Mütter in der Regel die Hauptbezugsperson ihrer Kinder sind, werden diese von den ausgebildeten Elternbegleiterinnen mit dem schulischen Geschehen und dem Lernstoff ihrer Kinder bei regelmäßigen Treffen vertraut gemacht. Mit einem „Rucksack“ voll erprobtem pädagogischen Material ausgerüstet, erhalten die „Rucksackmütter“ Anregungen, Übungen und Anleitungen für die Gestaltung der Unterrichtsthemen, um diese gemeinsam mit den Kindern bearbeiten zu können. Die Kinder können so ihr auf Deutsch erworbenes Schulwissen zu Hause in ihrer Muttersprache festigen. Die regelmäßigen wöchentlichen Treffen in der Schule und der Kontakt zu Lehrer/innen helfen den Müttergruppen unter anderem, Ängste und Hemmschwellen gegenüber der Institution Schule abzubauen. Gleichzeitig werden sie zur aktiven Mitarbeit an den Schulen motiviert.

Das Programm wird bisher von allen Beteiligten, also Eltern, Kindern und Lehrkräften, äußerst positiv aufgenommen. Die Kinder und Mütter sind selbstbewusster und sicherer im Umgang mit den Lehrkräften geworden, zudem sind sie bildungsinteressierter und nehmen an schulischen Aktivitäten teil. An insgesamt zehn Schulen läuft „Rucksack II“ mittlerweile, für das Schuljahr 2011/2012 haben zudem fünf weitere Schulen Interesse an einem Programmstart signalisiert. Derzeit (Frühjahr 2011) bestehen 17 Müttergruppen, über die etwa 150 Familien erreicht werden. Am 7. April 2011 erhalten außerdem 15 weitere Mütter ihre Zertifikate als qualifizierte Elternbegleiterinnen.

Dieser Bericht basiert auf einem Artikel aus der Mitarbeiterzeitung der Landeshauptstadt Hannover „168...“ vom März 2011.