Integrationsbeiräte blicken zurück auf zehn Jahre Arbeit
Die Integrationsbeiräte der Landeshauptstadt Hannover luden am 7. September ein zur Evaluationsrunde.
Die Integrationsbeiräte (IBR) blickten zufrieden zurück auf knapp zehn Jahre Arbeit. Entstanden sind die IBR – wie fast alle Projekte und Maßnahmen rund um die Themen Migration und Teilhabe – auf der Grundlage des Lokalen Integrationsplans (LIP). Neben zahlreichen Vereinen und Verbänden dem Internationalen Ausschuss und der Stadtverwaltung haben die IBR mit ihrem Engagement tatkräftig dazu beigetragen, dass die Teilhabe von Eingewanderten und ihren Kindern in Hannover zur Erfolgsgeschichte wird.
Die Zeit schien reif für eine Auswertung ihrer Arbeit – besonders im Hinblick auf die geplante Weiterentwicklung des LIP, die im kommenden Jahr beginnen und die Stadtgesellschaft fit für die aktuellen und kommenden Herausforderungen machen soll. Deshalb schrieb der Gesellschaftsfonds Zusammenleben (GFZ) im letzten Jahr einen Ideenwettbewerb aus, der die Projektträger*innen dazu aufrief, sich mit dem LIP zu befassen. Die Veranstaltung am 7. September war nicht nur ein Jubiläum, sondern auch der Abschluss des GFZ-Projekts „10 Jahre Integrationsbeiräte / Rück- und Ausblick“, durchgeführt von der Delegiertenversammlung der IBR.
Das Grußwort sprach die Sozial- und Sportdezernentin Konstanze Beckedorf, die den Anwesenden für ihre langjährige ehrenamtliche Arbeit in ihren Stadtbezirken dankte. Für sie seien die IBR eine „zentrale Säule der Integrationsarbeit in Hannover“ und ein wesentlicher Fator dafür, dass Hannover auf dem richtigen Weg sei. Die Vorbereitungen zur Weiterentwicklung des LIP liefen bereits auf Hochtouren. Die praktische Phase beginne mit einer großen Auftaktveranstaltung am 17. und 18. Januar nächsten Jahres.
Anschließend stellten sich die einzelnen IBR vor und berichteten auch über ihre Arbeit. Danach referierte Helga B. Gundlach, die im Rahmen des GFZ-Projekts die Evaluationsworkshops geleitet hatte, über die auch (selbst-) kritischen Ergebnisse. Dabei wurde deutlich, dass ein gewisser Unmut darüber herrsche, dass zu wenige Menschen wüssten, was die IBR eigentlich machten. Seitens der Ratspolitik könne man sich nur selten auf Rückenwind verlassen und die Mitspracherechte und -möglichkeiten der IBR seien sehr begrenzt.
Doch von diesen Kritikpunkten ließen sich die Ehrenamtlichen insgesamt nicht beirren und blickten mit ungebrochener Motivation optimistisch nach vorn. So berichteten viele Teilnehmer*innen, dass ihnen die Arbeit in den IBR großen Spaß mache und sie gerne dazu beitrügen, Einheimische mit Neueinwanderer*innen zusammenzubringen. Wichtig sei, populistischen Tendenzen etwas entgegenzusetzen und sich konsequent gegen Rassismus und Diskriminierungen einzusetzen.
Künftig möchten sich die einzelnen IBR enger vernetzen und koordinieren, um gemeinsam stadtweite und langfristige Ziele zu erreichen. Zudem soll die Öffentlichkeitsarbeit verstärkt werden und es sollen Anreize geschaffen werden, um jüngere Menschen zur Teilnahme an den IBR zu motivieren.
Die 13 IBR sind an die Stadtbezirksräte der Landeshauptstadt Hannover angegliedert und engagieren sich in ihren Stadtteilen für die Themen Migration und Teilhabe. Sie sind mindestens zur Hälfte von mit Menschen mit Migrationshintergrund besetzt – die andere Hälfte bilden Mitglieder des Stadtbezirksrates und Multiplikator/innen aus der Stadtgesellschaft. Einmal im Jahr tagen alle Integrationsbeiräte der Stadt in einer gemeinsamen Sitzung.