WIR 2.0-Kuratorium soll mindestens zur Hälfte mit Menschen mit internationaler Geschichte besetzt werden
Die Lenkungsgruppe hat in ihrer letzten Sitzung den Maßnahmenvorschlägen der Expert*innengruppe Stadtverwaltung und interkulturelle Öffnung zugestimmt und über die Besetzung des neuen Begleitgremiums diskutiert.
Die Zielgerade des Sitzungsmarathons der Lenkungsgruppe verlangte den Mitgliedern des Gremiums einen ordentlichen Schlusssprint ab. Fast drei Stunden lang wurde über bisher vertagte Maßnahmenvorschläge sowie über die Beiträge für das Handlungsfeld Stadtverwaltung und interkulturelle Öffnung debattiert. Letzten Endes stimmte die Lenkungsgruppe allen Vorschlägen zu, auch wenn bei einigen Empfehlungen und Maßnahmen zunächst Kompromisse ausgehandelt werden mussten.
Die weitere interkulturelle Öffnung der Stadtverwaltung stützt sich unter anderem auf das Vorhaben, den Anteil von Menschen mit internationaler Geschichte unter den Mitarbeiter*innen der Verwaltung schrittweise zu erhöhen – auf allen Hierarchie-Ebenen. Ein weiterer Baustein ist eine Anleitung zur Selbstüberprüfung für Verwaltungsabteilungen auf ihre jeweilige Migrationskompetenz und Diversität. Nach außen sollen unter anderem unterschiedliche Online-Angebote die Dienste der Verwaltung, gerade für Hannoveraner*innen mit internationaler Geschichte, zugänglicher machen.
Eine große Überraschung war die Entscheidung, das WIR 2.0-Kuratorium mindestens zur Hälfte mit Menschen zu besetzen, die einen sogenannten Migrationshintergrund haben. Vorgeschlagen hatte dies das MiSO-Netzwerk, getragen wurde die Entscheidung aber auch von vielen Fachbereichsleitungen. Das WIR 2.0-Kuratorium wird die Umsetzung der geplanten Maßnahmen begleiten, Priorisierungen bei der Förderung vornehmen, den Stand der Umsetzung überprüfen und auch nach außen kommunizieren. 13 der 26 Plätze des Kuratoriums werden durch Fachbereichsleitungen oder ihre Vertretungen besetzt, während die andere Hälfte von verwaltungsexternen Expert*innen besetzt wird. Erfreulich viele Institutionen, die schon jetzt in der Lenkungsgruppe mitgearbeitet haben, werden auch im zukünftigen Kuratorium vertreten sein. Neu hinzukommen soll unter anderem die Gruppe „WIR 2.0 postmigrantisch“.
Für die letzten 45 Minuten schaltete sich auch Oberbürgermeister Belit Onay in die digitale Sitzung ein. Er bedankte sich ausdrücklich bei der Lenkungsgruppe sowie bei allen, die sich im WIR 2.0-Prozess bisher engagiert haben. Zudem betonte er erneut die große Bedeutung des Prozesses für die gesamte Verwaltung.
Nachdem die Lenkungsgruppe ihre Arbeit nun beendet hat, erstellt das Sachgebiet Grundsatzangelegenheiten der Einwanderung als nächstes den Verwaltungsentwurf des Ziel- und Maßnahmenkatalogs. Dieser enthält alle abgestimmten Vorschläge der Expert*innengruppen und wird frühestens im Februar 2022 zur Verabschiedung in die Ratsgremien gegeben. Die Beschlussvorlage zur Zusammensetzung des WIR 2.0-Kuratoriums wird schon vorher zur politischen Entscheidung gebracht, damit das Kuratorium schnellstmöglich seine Arbeit aufnehmen kann.
edit 2/22: Name des zuständigen Sachgebietes aktualisiert.