Die Landeshauptstadt Hannover mit rund 557.200 Einwohner*innen mit Hauptwohnsitz am 30.09.2024 ist seit Ende 2011 deutlich um fast 41.900 Personen und damit rund 8 Prozent gewachsen. Die Wanderungsgewinne stammen dabei überwiegend aus dem Ausland. Das Jahr 2022 war besonders durch die Auswirkungen des Kriegs in der Ukraine geprägt: seit Kriegsbeginn zogen ca. 6.700 Geflüchtete von dort nach Hannover und trugen damit stark zum Bevölkerungszuwachs um insgesamt fast 9.500 Personen im Jahr 2022 bei – mehr als im sogenannten Jahr der „Flüchtlingskrise“ 2015, als die Bevölkerungszahl um rund 8.900 Menschen angestiegen war. 2023 lag der Bevölkerungszuwachs bei rund 3.400 Personen.
Hannover verdankt seine Wanderungsgewinne bezogen auf die Altersstruktur in erster Linie den Zuzügen junger Erwachsener zwischen 18 und ca. 24 Jahren, auch bis Anfang 30. Zuzugsgrund ist häufig ein Studium, eine Ausbildung oder (erste) Berufstätigkeit in der Landeshauptstadt; das große Ausbildungs- und Arbeitsplatzangebot ist auch bei der Zuwanderung aus dem Ausland ein wichtiger Pull-Faktor. Wanderungsverluste sind besonders bei Familien, die in das Umland von Hannover ziehen, zu beobachten.
Das Verhältnis von Geburten zu Sterbefällen – die sogenannte natürliche Bevölkerungsentwicklung – ist in Hannover ungefähr ausgeglichen.
16 Prozent der Bevölkerung Hannovers waren Ende 2023 Kinder und Jugendliche. 65 Prozent der Einwohner*innen sind im erwerbsfähigen Alter zwischen 18 und 64 Jahren und 19 Prozent sind Senior*innen ab 65 Jahre. Die Zahl der Senior*innen wird durch die Alterung der "Babyboomer" spürbar ansteigen.
Ende 2023 betrug der Anteil der ausländischen Bevölkerung in Hannover 22,4 Prozent – markant sind kleinräumige Unterschiede zwischen Stadtteilen. 42,4 Prozent der Bevölkerung besitzen einen sogenannten familiären Migrationshintergrund. Dies umfasst neben ausländischen Personen und solchen, die zusätzlich zu einer ausländischen die deutsche Staatsangehörigkeit besitzen, weitere in den Meldedaten vorliegende Angaben, um Deutsche mit Migrationshintergrund abzuleiten. Hierdurch werden Eingebürgerte und Aussiedler*innen abgebildet.
Da vor allem junge Erwachsene zuwandern, wird nicht nur die Alterung der Gesellschaft verzögert; die Innovationskraft wird zugleich gestärkt und das Arbeitskräftepotenzial des Wirtschaftsstandorts Hannover erhöht. Herausforderungen entstehen durch die verglichen mit früheren Jahren angespanntere Situation auf dem Wohnungsmarkt. Und durch den nach wie vor deutlichen Anstieg der Zahl älterer Menschen ist eine laufende Anpassung der Infrastrukturen erforderlich. Dies gilt auch für die Bildungsinfrastruktur durch steigende Kinderzahlen.
Auch die starke internationale Zuwanderung in kurzer Zeit – und zwar in ihrer ganzen Vielfalt – ist zugleich eine Herausforderung und ein großes Potenzial: Die Organisation des Zusammenlebens in einer weltoffenen Stadt Hannover ist eine kontinuierlich zu leistende Gemeinschaftsaufgabe zur Sicherung der Lebensqualität aller Einwohner*innen und der Zukunftsfähigkeit der Stadt.