"Große Lust auf neue Spielzeit": Die Intendantinnen Laura Berman und Sonja Anders haben mit ihren Teams von Oper und Schauspiel die Pläne für die kommende Saison präsentiert.
Demokratie, die Gefahr der Demokratie, Veränderungen, Bewegung und vor allem der Mensch an sich werden die nächste Spielzeit dominieren. Das verkündeten am Freitag, den 15. Mai, in einem Presse-Stream zunächst Schauspiel-Intendatin Sonja Anders und die leitende Dramaturgin Nora Khuon.
Insgesamt 27 Premieren sind im Heft zu finden. Darunter "Der zerbrochene Krug" (Regie: Lisa Nielebock), "Der Schimmelreiter" (Regie: Ronny Jakubaschk) sowie "Don Karlos" (Regie: Laura Linnenbaum), mit dem die Saison am 18. September eröffnet werden soll. Desweiteren sind neun Stücke im Jungen im Angebot, darunter auch das Familienstück "Aschenputtel" (Regie: Swaantje Lena Kleff) und das Stück "Dance Nation" (Regie: Stephan Kimmig).
Wiederaufnahmen und Premieren
Von unter anderem 16 Wiederaufnahmen, drei neuen Ballettabenden, acht Sinfonieorchester und zehn Oper-Neuproduktionen spricht indes Staatsoper-Intendantin Laura Berman, wobei sie sich am meisten auf "Don Giovanni" freue. Auch die Ostertanztage sollen nächstes Jahr vom 30. März bis zum 4. April 2021 wieder stattfinden, um nur einen Punkt der Sonderprogramme zu nennen.
In der Oper darf sich auf Premieren wie "Sweeney Todd" von Stephen Sondheim, "Carmen" von Georges Bizet oder die Kinderoper "Die Gänsemagd" von Iris ter Schiphorst gefreut werden.
Das Ballett wartet mit Premieren wie "Der Liebhaber" von Ballettdirektor Marco Goecke oder auch "Rastlos" von Lukáš Timulak, Jiří Kylián und Juliano Nuñes auf. Wieder aufgenommen werden "Nijinski", "Beginning" und Drei Generationen".
• Die Spielzeithefte als PDF zum Download gibt es hier.
Khuon: "Corona bietet die Chance, neu zu denken"
Schauspiel-Intendatin Sonja Anders zur aktuellen Lage: "Wir wissen alle nicht, ob diese Projekte kommen werden, aber wir möchten Ihnen davon erzählen, weil wir Lust darauf haben." Und Khuon ergänzt: "Unsere Zeit ist sicherlich keine Zeit des sicheren Gestus." Corona biete aber die Chance, anders, neu und alternativ zu denken. Das Theater könne dabei Dinge zeigen, die das System ausblendet. Das mache die Institution weiterhin kostbar.
Motto der Spielzeit 2020/21: "Der Kompass schwankt"
Ballettdirektor Marc Goecke nutzte nochmal das Vorstellen seines Programms, um die prekäre Situation vieler Künnstler und Kulturschaffenden in Corona-Zeiten zu unterstreichen.
Generalmusikdirektor Stephan Zilias möchte denn auch nicht sich, sondern das Orchester in den Mittelpunkt des Eröffnungskonzerts der Spielzeit 2020/21 am 6. September stellen.
Bermann schließt zusammenfassend: "Als wir uns für 'Der Kompass schwankt' als Motto für die Spielzeit 2020/21 entschieden haben, war Covid-19 noch unbekannt. Wir beobachteten um uns eine Welt, die auf der Suche war: auf der Suche nach Wertekriterien, die zunehmend fließend zu sein schienen. Dann überholte uns die Wirklichkeit einer Pandemie, und der Kompass kam mehr denn je ins Schwanken. Kunst, Kultur und Theater sind die Orte, an denen sich die Gesellschaft gedanklich und emotional mit diesen Fragen beschäftigen kann. Gemeinsam mit meinem ganzen Team lade ich Sie ein, sich mit uns auf Richtungssuche zu begeben und die Ausschläge der Kompassnadel zu beobachten und zu diskutieren.“
Geänderter Vorverkaufsstart
Der Vorverkaufsstart soll künftig aufgrund der aktuellen Lage gestaffelt werden. Alle Infos sind dazu auch auf der Website des Staatstheaters zu finden. Bis auf Weiteres wird mit folgenden Vorverkaufszeiträumen für die Spielzeit 2020/21 geplant:
26. Juni 2020 für die Monate September und Oktober 2020
25. September für die Monate November, Dezember 2020 und Januar 2021
18. Dezember für die Monate Februar, März und April 2021
26. März 2021 für die Monate Mai, Juni und Juli 2021