Das weltweit einmalige Forschungszentrum vereint künftig drei Forschungsrichtungen aus den Fachgebieten der Physik und der Geodäsie unter einem Dach.
Mit dem HITec (Hannover Institute of Technology) ist in den vergangenen zwei Jahren an der Leibniz Universität Hannover ein weltweit einmaliges, interdisziplinäres Forschungszentrum entstanden, das am heutigen Freitag, 6. Juli, in Anwesenheit des niedersächsischen Wissenschaftsministers Björn Thümler und des Präsidenten der Leibniz Universität Hannover, Prof. Dr. Volker Epping, offiziell eröffnet wurde. Gleichzeitig wurde der Präsident der Physikalisch-Technischen Bundesanstalt, Prof. Dr. Joachim Ullrich, mit der Ehrendoktorwürde der Leibniz Universität Hannover ausgezeichnet.
Interdisziplinärer Campus im Querschnittsbereich Physik / Geodäsie
"Der DFG Förderatlas weist die Leibniz Universität Hannover als Hochschule mit den höchsten DFG-Bewilligungen im Forschungsgebiet Optik und Quantenoptik aus. Spitzenforschung braucht aber nicht nur exzellente Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler, sondern auch räumliche Gestalt. Daher bin ich glücklich, dass wir mit dem Hannover Institute of Technology (HITec) nun auch ein Gebäude haben, welches einen interdisziplinären Campus im Querschnittsbereich Physik / Geodäsie implementiert", erklärte Prof. Dr. Epping, Präsident der Leibniz Universität Hannover, anlässlich der Eröffnung.
Forschungsbau auf Weltniveau
"Das HITec ist ein Forschungsbau auf Weltniveau. Die neuen Labore sind hervorragend für Präzisionsexperimente ausgelegt. Die Forschungsgroßgeräte sind weltweit einzigartig. Der Fallturm Einstein-Elevator ist ‚Made in Hannover‘! Mit Hilfe eines weltweit einmaligen Antriebskonzepts für diese Anlagenart können bald Experimente für 4 Sekunden unter Schwerelosigkeit durchgeführt werden – 100-mal am Tag und damit viel häufiger als an anderen Falltürmen“, sagte Landesminister Thümler in seinem Grußwort.
Über das Hannover Institute of Technology (HITec)
Das Hannover Institute of Technology vereint künftig drei Forschungsrichtungen aus den Fachgebieten der Physik und der Geodäsie unter einem Dach:
Quantentechnologien: Erforschung grundlegender quantenphysikalischer Phänomene und deren Manipulation
Optische Technologien: die durch neuartige Quantentechnologien ermöglichte Entwicklung geeigneter Sensorkonzepte und Technologieplattformen
Entwicklung und Einsatz von Quantensensoren: Erprobung und Fertigung neuartiger Quantensensoren zum Einsatz im Labor, in terrestrischen Kampagnen und in Weltraummissionen
Alle drei Forschungsgebiete fügen sich eng in die Kernthemen der beiden beantragten Exzellenzcluster ein: QuantumFrontiers (Grundlagenforschung mit Licht und Materie an der Quantengrenze) und PhoenixD (interdisziplinäre Verschmelzung von Photonik, Optik und Ingenieurwesen).
Einzigartige Infrastruktur
Der neue Forschungsbau bietet zudem eine einzigartige Infrastruktur für mehr als 100 Wissenschaftler. Neben Laboren, die für Präzisionsexperimente auf Quantenniveau ausgelegt sind, werden auch drei Großgeräte in der Forschung zum Einsatz kommen, die jedes für sich weltweit einmalig sind und Forschung auf internationalem Spitzenniveau in Hannover ermöglichen. Darunter ist auch der Einstein-Elevator, ein 40 Meter hoher Freifallsimulator, der für vier Sekunden Experimente in der Schwerelosigkeit ermöglicht und in Hannover entwickelt und konstruiert wurde. Außerdem gibt es eine Anlage, mit der optische Fasern entwickelt und hergestellt werden können, die beispielsweise als weltraumtaugliche Faserlaser und bei faser-optische Anwendungen zum Einsatz kommen. Hinzu kommt eine sogenannte Atomfontäne (Very Large Baseline Atom Interferometer, VLBAI), die der Erforschung und Entwicklung von hochpräzisen Messverfahren auf Basis von Materiewellen dient.