Mit der Auszeichnung würdigt das European College of Veterinary Neurology Professorin Tipolds wissenschaftliche Leistung und ihren Einsatz für die tierärztliche Ausbildung.
Professorin Dr. Andrea Tipold aus der Klinik für Kleintiere der Stiftung Tierärztliche Hochschule Hannover (TiHo) erhielt im September auf der Jahrestagung des European College of Veterinary Neurology (ECVN) und der European Society of Veterinary Neurology (ESVN) den Malleus Aureus Award. Das ECVN würdigt mit der auch als „Goldener Hammer“ bezeichneten Ehrung jährlich eine herausragende Persönlichkeit, die außergewöhnliche Beiträge auf dem Gebiet der Veterinärneurologie geleistet hat.
Wissenschaftliche Leistung und großes Engagement für die tierärztliche Ausbildung
In ihren Grußworten hoben Professorin Dr. Andrea Fischer, Tierärztliche Fakultät der Ludwig-Maximilians-Universität München, und Dr. Konrad Jurina, Tierklinik Haar, Tipolds wissenschaftliche Leistung und ihr großes Engagement für die tierärztliche Ausbildung hervor: "Neben einer außerordentlichen Anzahl wissenschaftlicher Veröffentlichungen sowie nationalen und internationalen Präsentationen befasste sich die Preisträgerin intensiv mit der Ausbildung junger Neurologinnen und Neurologen. Sie betreute an der TiHo über 15 Diplomate-Anwärterinnen und Anwärter des ECVN und sieben an externen Institutionen. Andrea Tipold bietet regelmäßig postgraduale Lehrveranstaltung an und betreute zahlreiche Promotionsstudierende. Zudem unterrichtete sie tausende deutsche Tiermedizinstudierende." Alle Preisträger des Goldenen Hammers eint, dass sie die veterinärmedizinische Neurologie vorantreiben, um die veterinärmedizinische Versorgung zu verbessern.
Werdegang Professorin Dr. Andrea Tipold
Nach ihrem Tiermedizinstudium in Wien war Tipold für ein Jahr für die Firma Upjohn tätig. Im Jahr 1984 wurde sie Universitätsassistentin an der I. Medizinischen Klinik für Einhufer, Kleintiere und Geflügel an der Veterinärmedizinischen Universität Wien. Während diese Zeit arbeitete sie im Bereich Innere Medizin und schloss ihre Promotion ab. Es folgten eine Postdoc- und später eine Assistentin-Stelle am Institut für Tierneurologie der Universität Bern. Hier begann Tipolds Leidenschaft für die Veterinärneurologie. Sie machte die Ausbildung zum Diplomate of the European College of Veterinary Neurology und habilitierte sich mit Arbeiten zur Meningoenzephalitis beim Hund. Nach einem einjährigen Forschungsaufenthalt als Postdoc an der Universität von Pennsylvania in Philadelphia war sie als Wissenschaftlerin am Institut für Tierneurologie und an der Abteilung für Immunologie des Institutes für Veterinärvirologie der Universität Bern aktiv. Seit April 1999 ist Tipold Professorin für Neurologie an der Klinik für Kleintiere der TiHo.
Tiermedizinstudium in Deutschland verbessern
Zusätzlich zu ihrer wissenschaftlichen Tätigkeit engagiert sich Tipold für die tierärztliche Ausbildung. Seit dem Jahr 2002 ist sie Vizepräsidentin für Lehre an der TiHo und setzt sich seitdem auch im veterinärmedizinischen Fakultätentag dafür ein, das Tiermedizinstudium in Deutschland stetig zu verbessern und veränderte gesellschaftliche Bedürfnisse in das Studium einfließen zu lassen. An der TiHo ist sie eine ständige Impulsgeberin für die Lehre. So setzte sie sich beispielsweise sehr für die Gründung eines Clinical Skills Lab für Studierende ein, trieb die Einrichtung einer professionellen E-Learning-Beratung sowie die Einführung und Erforschung neuer Didaktikmethoden in der Tiermedizin voran.