Der Energiedienstleister will ab 2023 mit einer neuen Klärschlammverwertungsanlage noch mehr Wärme aus erneuerbaren Energiequellen ins Fernwärmenetz einspeisen.
Hannover wird bei der Wärmeversorgung immer grüner. Dank neuer Klärschlammverwertungsanlage speist enercity ab 2023 noch mehr Wärme aus erneuerbaren Energiequellen ins Fernwärmenetz ein. Nun hat enercity auch genehmigungsrechtlich grünes Licht für die Errichtung der Anlage in Hannovers Stadtteil Lahe erhalten. "Wir können jetzt voll durchstarten und allein mit diesem Projekt 15.000 Menschen in Hannover mit klimafreundlicher Wärme versorgen", sagt enercity-Chefin Dr. Susanna Zapreva. "Dass wir auch hannoverschen Klärschlamm verwerten werden, freut uns besonders: Unsere Anlage löst ein ökologisches Problem und stärkt gleichzeitig die regionale Kreislaufwirtschaft." Insgesamt investiert enercity über 60 Millionen Euro in das Vorhaben.
Weiterer Meilenstein nach Zuschlag für hannoverschen Klärschlamm
Die nun erteilte Baugenehmigung ist ein weiterer wichtiger Meilenstein für das Projekt, nachdem im Mai die Landeshauptstadt Hannover enercity den Auftrag zur Verwertung von jährlich 56.000 Tonnen entwässertem Klärschlamm über die nächsten 25 Jahre erteilt hat. Insgesamt kann die Anlage rund 130.000 Tonnen Klärschlamm pro Jahr verarbeiten. „Auch für Klärschlamm von weiteren Kommunen aus der Region Hannover gibt es noch freie Kapazitäten“, betont Zapreva. Klärschlamm darf künftig nicht mehr als Dünger auf landwirtschaftliche Flächen ausgebracht werden, um Böden und Grundwasser zu schonen. Daher müssen sich Städte und Kommunen um eine umweltverträgliche Verwertung ihres Klärschlamms kümmern.
Inbetriebnahme 2022
Mit der Verbrennung nutzt enercity den Klärschlamm aus behandeltem kommunalem Abwasser ressourcenschonend als erneuerbaren Energieträger. Bei der Konzeption der Anlage legt enercity höchste Priorität auf deren energetische Gesamteffizienz. So erzeugt der Neubau nicht nur den Strom, den er selbst benötigt, sondern speist darüber hinaus rund 50 Millionen Kilowattstunden Wärme in das städtische Fernwärmenetz ein. Standort der Monoverbrennungsanlage ist das Gelände der Deponie des Zweckverbands Abfallwirtschaft Region Hannover (aha) in Hannover-Lahe. Mit dem Bau der technischen Anlagenkomponenten hat enercity die Firma sludge2energy GmbH beauftragt, ein Joint Venture der Huber SE sowie der WTE Wassertechnik GmbH. Die Bauarbeiten werden im November 2020 beginnen. Die Aufnahme des Betriebes ist im 4. Quartal 2022 geplant.
Bis 2030 mindestens die Hälfte der Fernwärme erneuerbar gewinnen
enercity drückt beim Ausbau des Anteils an erneuerbarer Fernwärme aufs Tempo: Bis zum Jahr 2030 will der Energiedienstleister mindestens die Hälfte der Fernwärme in Hannover aus erneuerbarer Energie gewinnen. Neben der Klärschlammverwertungsanlage ist dafür der bereits realisierte Anschluss der Abfallverwertungsanlage der EEW Energy from Waste an das enercity-Fernwärmenetz ein wichtiger Baustein. Die Abfallverwertungsanlage steht in direkter Nachbarschaft zur geplanten Klärschlammverwertungsanlage und kann mit ihrer Abwärme bereits bis zu 25 Prozent des Fernwärmebedarfs in Hannover abdecken.