Neues Verfahren

Behandlung von Herzschwäche

Neues Verfahren zur Behandlung von Herzschwäche: Kardiologen der Medizinischen Hochschule Hannover (MHH) haben einem Patienten mit einem Katheter einen "Mini-Fallschirm" in eine Herzkammer eingebracht – auf diese Weise konnten sie eine Aussackung der Herzvorderwand, ein sogenanntes Aneurysma, verschließen.

Dr. Julian Widder präsentiert den winzigen "Fallschirm", mit dessen Hilfe Vorderwandaneurysmen verschlossen werden können.

Bei vielen Patienten führt ein Herzinfarkt der Vorderwand laut MHH zur Vergrößerung der linken Herzkammer und Aussackung (Aneurysma) der vernarbten Herzspitze – dadurch nimmt die Herzleistung ab. In der Folge kann es zu einer Herzschwäche (Herzinsuffizienz) mit Symptomen wie Kurzatmigkeit und eingeschränkter Belastbarkeit kommen.

"Begrenzte Behandlungsmöglichkeiten"

Die Behandlungsmöglichkeiten für Patienten mit einer vergrößerten Herzkammer und einem Vorderwandaneurysma sind laut MHH begrenzt. "Trotz einer verbesserten Erstversorgung von Herzinfarkten beobachten wir eine wachsende Zahl von Patienten mit einer Herzschwäche und benötigen bessere Behandlungsmöglichkeiten", sagt Professor Johann Bauersachs, Direktor der MHH-Klinik für Kardiologie und Angiologie.

Parachute-Verfahren

Beim sogenannten Parachute-Verfahren handelt es sich laut MHH um eine neuartige katheterbasierte Behandlungsmöglichkeit – dabei werde ein "Fallschirm" in das Aneurysma der Herzvorderwand eingebracht und dieses so verschlossen. "Hierdurch verkleinert sich das Volumen der Herzkammer deutlich. Das Herz kann dadurch wieder besser pumpen", sagt Privatdozent Dr. Julian Widder, Leiter der Herzkatheterlabore der MHH-Klinik für Kardiologie und Angiologie, der den Eingriff durchgeführt hat. "Die Eingriffsplanung wurde durch eine Computertomographie zur Beurteilung des Herzens und Größenwahl des Implantates unterstützt", sagt Widder.

(Veröffentlicht: 31. Juli 2014)