Geschichte
Das älteste Museum der Landeshauptstadt existiert bereits seit 1889 und ist seit November 2014 mit dem Historischen Museum Hannover/ Museum Schloss Herrenhausen im Verbund "Museen für Kulturgeschichte Hannover".
Das Museum August Kestner ist benannt nach August Kestner (1777-1853), der während seiner Zeit als hannoverscher Gesandter in Rom eine beachtliche Anzahl ägyptischer und griechisch-römischer Kleinkunst sowie andere Kunstgegenstände sammelte. Nach seinem Tode erhielt sein Neffe, Hermann Kestner, die Sammlung mit der Maßgabe, diese der Heimatstadt Hannover zu übergeben. Im Jahre 1887 wurde das Erbe durch die Sammlung des hannoverschen Senators und Druckereibesitzers Friedrich Culemann erweitert. Diese besteht hauptsächlich aus mittelalterlichem Kunsthandwerk. Beide Sammlungen bilden den Gründungsbestand des 1889 eröffneten Kestner-Museums.
Das Museum August Kestner ist eines der drei städtischen Museen in der Landeshauptstadt Hannover und liegt in der Innenstadt in direkter Nachbarschaft zum Neuen Rathaus. Es verfügt über eine gute Verkehrsanbindung. Bus- und U-Bahn-Stationen befinden sich in unmittelbarer Nähe, der Fußweg zum Hauptbahnhof beträgt nur wenige Gehminuten, eine gute Erreichbarkeit mit dem PKW ist gegeben.
Das Haus wird von einer denkmalgeschützten Glas-Beton-Fassade (1961) umschlossen. Im Inneren finden sich noch Teile des Treppenhauses und der Seitenflügel sowie fast die gesamte Eingangsfassade des ursprünglichen ersten Museumsgebäudes.
Auf drei Etagen zeigt das Museum August Kestner als einziges Haus in Hannover und weitem Umkreis den Besuchern 6.000 Jahre angewandte Kunst in vier Sammlungsbereichen: Antike und Ägyptische Kulturen, Angewandte Kunst/Design und eine wertvolle Münzsammlung. Die Highlights der ständigen Sammlung locken jährlich viele ausländische Besucher ins Museum August Kestner.
Mehrere Sonderausstellungen pro Jahr informieren außerdem über spezielle Themen, stellen Objekte der Sammlungsbereiche in einen besonderen Kontext oder ergänzen die hauseigenen Objekte für einen bestimmten Zeitraum.
Verschiedene Museumsfeste nehmen darauf in unterhaltender Weise Bezug und natürlich sorgt ein umfangreiches Museumspädagogisches Programm, bestehend aus Führungen, Vorträgen, Seminaren sowie Kinder-, Schul- und Familienworkshops für eine interessante und kurzweilige Vermittlung kunstgeschichtlicher Kenntnisse.
Eine Besonderheit dabei bildet die Führungen für Hörende und Gehörlose, die von einer Gebärdendolmetscherin begleitet werden oder speziell entwickelte Führungen für blinde und sehbehinderte Menschen unter dem Titel "Museum anders gesehen".
Auch ein breites Fachpublikum zeigt reges Interesse an den zum Teil weltweit einzigartigen Beständen. Fast täglich erreichen das Museum Anfragen zur Ergänzung wissenschaftlicher Arbeiten, zur Veröffentlichung in Fachzeitschriften oder Lehrbüchern und unzählige Praktikumsgesuche.
Viele der Objekte waren bereits in TV-Dokumentationen zu sehen und werden von internationalen Museen für Ausstellungsprojekte ausgeliehen. Gleiches Interesse gilt für die öffentliche Bibliothek, die neben umfassenden Standardwerken etliche Seltenheiten und Besonderheiten bietet.
Im November 2007, am 230. Geburtstag von August Kestner, wurde das Haus umbenannt in Museum August Kestner.