Hannover ehrt Malerin und Kunsthistorikerin Käte Steinitz
Die Stadt Hannover würdigt die jüdische Malerin und Kunstkritikerin Käte Steinitz anlässlich ihres 50. Todestags am 7. April mit der Enthüllung einer Stadttafel an ihrem ehemaligen Wohnhaus in der heutigen Georgstraße 54.
Unbekannte*r Fotograf*in: Käte Steinitz mit aufgestützter Hand (1940/1945)
Käte Steinitz war eine vielseitige Künstlerin: Malerin, Kunstkritikerin, Fotografin, Illustratorin, Journalistin, Kunstwissenschaftlerin, Mäzenatin und Verlegerin. Nach ihrem ihrem Studium der Kunstgeschichte in Frankreich (1912) heiratete sie 1913 den Mediziner Dr. Ernst Steinitz. 1917 zog das Ehepaar nach Hannover, wo sie in der Georgstraße 34 (heute 54) einen Salon einrichteten. Dort empfingen sie Freunde, Bekannte, Honoratioren und zahlreiche Künstler*innen, darunter viele Vertreter*innen der Avantgarde.
Nach der Machtübernahme der Nationalsozialisten änderte sich die Lebenssituation der Familie dramatisch: Ernst Steinitz emigrierte 1935 in die USA, und Käthe folgte ihm 1936 mit ihren drei Töchtern. In den USA arbeitete sie als Buchhändlerin und Bibliothekarin und setzte ihre künstlerische Tätigkeit fort.
1963 veröffentlichte sie ihre Erinnerungen an den Maler und Dichter Kurt Schwitters sowie die Zeit in Hannover unter dem Titel „Kurt Schwitters. Erinnerungen aus den Jahren 1918 bis 1930“. Käte Steinitz verstarb im April 1975 in Los Angeles. Seit 1995 trägt eine Straße in Groß-Buchholz ihren Namen. Im Jahr 2018 erhielt das Sprengel Museum Hannover einen umfangreichen Teil ihres Nachlasses, der ab dem 22. Oktober 2025 in einer Ausstellung und Monografie präsentiert wird.
Enthüllung einer Stadttafel für Käte Steinitz in der Georgstraße 54 (Haus Basse)
Stadttafeln
Die Stadttafeln in Hannover gehen auf eine Initiative des ehemaligen Stadtbaurats Rudolf Hillebrecht zurück. In den 1960er und 1980er Jahren wurden in Hannover die ersten 134 Stadttafeln angebracht. Sie sollten die Einwohner*innen und Besucher*innen der Landeshauptstadt an den jeweiligen Orten über besondere Sehenswürdigkeiten, wichtige Persönlichkeiten und bedeutende Ereignisse der hannoverschen Stadtgeschichte informieren. Um ihre touristische Attraktivität zu erhöhen, werden die ursprünglichen Tafeln nun ausgetauscht oder durch weitere Themen ergänzt.