Erinnerung an die Bücherverbrennung am 10. Mai 1933 in Hannover
Das jährliche Gedenken an die nationalsozialistische Bücherverbrennung in Hannover erfolgt in diesem Jahr in einer virtuellen Form. Die ursprünglich für den 11. Mai 2020 geplante öffentliche Gedenkveranstaltung an die hannoversche Bücherverbrennung muss aufgrund der Corona-Pandemie entfallen. Stattdessen erinnern die Schüler*innen der Tellkampfschule in Kooperation mit der Städtischen Erinnerungskultur mit einer Rede und einem Liedvortrag filmisch an die hannoversche Bücherverbrennung am "Bismarck-Turm" in den Maschwiesen (heute im Maschsee, Höhe Geibelbastion) vor nunmehr 87 Jahren.
Am 10. Mai 1933 verbrannten Studierende, Professoren und Angehörige der nationalsozialistischen Organisationen in Hannover, Berlin und vielen anderen Städten öffentlich die Bücher und Schriften ihnen verhasster Autoren. Die von der „Deutschen Studentenschaft“ organisierten öffentlichen Kundgebungen bildeten den Höhepunkt dieser "Aktion wider den undeutschen Geist", mit dem jüdische, oppositionelle und pazifistische Intelektuelle weiter systematisch verfolgt wurden. Sogenannte „Stoßtrupps“ durchsuchten vom 26. April bis 10. Mai 1933 in „Sammelaktionen“ private und öffentliche Buchbestände nach den missliebigen Büchern und brachten ihre Beute zu Sammelstellen, bevor diese dann am 10. Mai 1933 verbrant wurden.
Für das Gedenken an die hannoversche Bücherverbrennung engagieren sich jedes Jahr Schüler*innen der Tellkampfschule. Mit ihren eignenen Worten versuchen sie sich im folgenden Film den damaligen Ereignissen zu nähern und daraus Schlüsse für unsere und ihre Gegenwart zu ziehen. Zum Abschluss singen mit musikalischer Unterstützung einige Mitglieder des „Kleinen Chors der Tellkampfschule“ das bekannte Freiheitslied „Die Gedanken sind frei!“, was in den letzten Jahren immer wieder zum Abschluss der öffentlichen Gedenkveranstaltung am Maschsee-Nordufer von allen Zuschauern und Teilnehmenden gemeinsam gesungen wurde.