Kunstprojekt

1994: Als in Hannover aus Wartehäuschen Busstops wurden

Die Ringlinie 100/200 bedient den Busstop am Sprengelmuseum

Schöner warten – seit über 25 Jahren in Hannover Realität: Seit dem 10. April 1994 verfügt Hannover mit den Busstops über eine weltweit einmalige Kollektion von Haltestellen. Gehry, Sottsass, Morrison - international renommierte Designer verwirklichten im Rahmen des Kunstprojekts ihre ganz eigenen Vorstellungen des eigentlich profanen Ortes Wartehäuschen.

Kunst im öffentlichen Raum ist schon lange das künstlerische Aushängeschild der mit Kunst ohne Dach reich bestückten Stadt Hannover. Im Lauf der Jahrzehnte wurden mehr als 200 Skulpturen, Plastiken und Installationen im Stadtraum platziert. Zu den bekanntesten zählen die Nanas, die Skultpurenmeile und die Busstops.

Ruhe an einem besonderen Ort

Die Busstops sind das letzte Projekt des Programms "Kunst im öffentlichen Raum" der Stiftung Niedersachsen unter der Leitung von Dr. Lothar Romain, das Peter Ruthenberg 1990 bis 1994 realisierte. Wartezeit sollten die Fahrgäste nicht weiter als verlorene Zeit sehen, sondern als kurze Ruhe an einem besonderen Ort. Diese Offerte an die Sinne in die Wirklichkeit umzusetzen, war gar nicht so leicht. Denn "jeder Quadratmeter öffentlichen Bodens, und will man auch der Stadt ein bleibendes Geschenk darauf machen, ist mit mehreren Gesetzen und Bestimmungen beschrieben", so Lothar Romain. Es ist der Initiative von Stiftung Niedersachsen, Üstra und Toto-Lotto Niedersachsen, der Untertützung von privaten Sponsoren und der Politik zu verdanken, dass die Landeshauptstadt diese spezielle Kollektion von Design-Haltestellen im Stadtbild verwirklichen konnte.

Neun einzigartige Haltestellen

Neun spannende Variationen des Themas "Haltestelle" sind entstanden - jede einzigartig, wie die folgende Vorstellung der einzelnen Objekte zeigt.

Morrison

Aegidientorplatz: Die Funktionale

Schnörkellos, klar, wohlproportioniert: Der Entwurf des Briten Jasper Morrison, geboren 1959 in London, setzt vordergründig auf Einfachheit. Sein Stil ist...

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Gehry

Braunschweiger Platz: Das Gürteltier

Auch Frank Owen Gehry, einer der bekanntesten zeitgenössischen Architekten, begeisterte sich für das Projekt Busstops. Seine Kuppelkonstruktion aus einem...

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Sottsass

Königsworther Platz: Der gedeckte Tisch

"Ich habe nur Platz für aufheiternde Orte", wird Ettore Sottsass zitiert - einen solchen hat er an der autogerechten Ausfallschneise Königsworther Platz g...

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Brandolini

Leinaustraße: Der Dachgarten

Das begrünte Dach des Busstops in Linden-Nord springt ins Auge, doch Andreas Brandolinis Markenzeichen befindet sich weiter unten.

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Mühlhaus

Maschsee/Sprengel-Museum: Die Walflosse

Wie aus einem Flügel eine Flosse werden kann, zeigt ein Vergleich der ersten Skizzen mit dem tatsächlich realisierten Objekt gegenüber vom Sprengelmuseum....

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Laubersheimer

Nieschlagstraße: Das Flüstergewölbe

Die Arbeiten von Wolfgang Laubersheimer verfügen immer über ein hohes Maß an Funktionalität. Dem Busstop an der Nieschlagstraße fügte der den Funktionen W...

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Ghini

Rathaus/Friedrichswall: Das Schiff

Es hat sich tatsächlich bewegt: Das futuristisch grüne Luftboot mit einem Vogelhäuschen an der Spitze von Massimo Iosa Ghini ist 2013 von der Mitte des Fr...

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Mendini

Steintor: Die Lego-Landschaft

Auf der einen Seite steht das imposante Anzeiger-Hochhaus, auf der anderen drängen sich wenig ansehnliche Flachbauten aus den Nachkriegsjahren: Der Bussto...

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