Das Gebäude in der Petit-Couronne-Straße musste im Zuge der Sanierung der Asphaltgruben am 4./5. Mai 2022 geräumt werden. Die Standsicherheit des Hauses war aufgrund mehrere darunterliegender, akut einsturzgefährdeter Stollen nicht mehr gegeben. In dieser Woche konnte die Bauaufsicht der Stadt für das Gebäude Entwarnung geben: Die darunterliegenden Teile des Nordstollens sind jetzt fertig gesichert, die Nutzungsuntersagung des Gebäudes wurde aufgehoben.
Während der Arbeiten wurden 11.760 Tonnen Baustoff verbraucht
Die bloßen Zahlen zeigen, wie aufwendig sich die Arbeiten gestalteten: Zur Sicherung ließ die Stadt nur für den Bereich unter dem geräumten Haus 38 Bohrungen ausführen, mit einer Bohrlänge von knapp zwei Kilometern: Erkundungs- und Verfüllbohrungen sowie anschließende Kontrollbohrungen. Unter dem Gebäude wurden gleich zwei Sohlen auf unterschiedlichen Tiefen gesichert. Bisher wurden allein zur Verfüllung des gesamten Nordstollens - also einschließlich der nicht unter dem geräumten Haus liegenden Bereiche - 11.760 Tonnen Baustoff, eingebracht.
Der Nordstollen ist aufgrund der ungenauen Kartierung und der drei übereinanderliegenden Sohlen bautechnisch sehr komplex. Das macht im Vergleich zum schon fertig gesicherten Südstollen und dem in seiner Sanierung bereits weit fortgeschrittenen Mittelstollen ein deutlich aufwendigeres Vorgehen erforderlich. Einschließlich der ingenieurtechnischen Planungsleistung, der Ausschreibung und Vergabe der Bau- und Wasserhaltungsleistungen und der Bauausführung ab Mitte 2023 hat es entsprechend Zeit beansprucht.
Stadtspitze zeigt sich zuversichtlich
Oberbürgermeister Belit Onay sagt: „Wir freuen uns, dass es uns gelungen ist, die geräumte Immobilie wieder freigeben zu können und damit die zweifelsohne starken Einschränkungen für die Betroffenen rückgängig zu machen. Das beweist, dass unser Vorgehen richtig war, die maroden Asphaltgruben unter Federführung unserer Bauverwaltung flächendeckend zu erkunden und auf Kosten der öffentlichen Hand zu sichern. Damit beseitigen wir die erheblichen Gefahren für die Menschen im Stadtteil Ahlem. Ich danke allen, die hierfür erhebliche persönliche Einschränkungen ertragen haben.“
Stadtbaurat Thomas Vielhaber ergänzt: „Wir sind zuversichtlich, dass es uns gelingt, bis Mitte nächsten Jahres auch die restlichen Bereiche des Mittel- und Nordstollens abschließend zu sichern und bereits diesen Herbst weitere geräumte Objekte wieder für die Nutzung freigeben zu können.“
Thema auch in Einwohner*innenversammlung
Das Thema Asphaltgruben wird auch in der Einwohner*innenversammlung des Stadtbezirks Ahlem-Badenstedt-Davenstedt Thema sein. Oberbürgermeister Belit Onay lädt hierzu alle Einwohner*innen aus den Stadtteilen Ahlem, Badenstedt und Davenstedt ein, über städtische Themen und Entwicklungspotenziale des Stadtbezirks ins Gespräch zu kommen. Die Einwohner*innenversammlung beginnt am Montag, 23. September, 18.30 Uhr, in der Aula der Grundschule in der Steinbreite (In der Steinbreite 54, 30455 Hannover). Der Einlass ist um 18 Uhr.