Schulbiologiezentrum Hannover
Rähmchen 3
Diese Wabe ist schon Teil des Brutnests und die Königin beginnt ziemlich schnell mit der Eiablage, um das Volkswachstum in Gang zu bringen. Deshalb wird diese Wabe recht schnell ausgebaut. Das sieht man deutlich im Vergleich zur ersten Wabe nach einer Woche.
Hier sieht man in Großaufnahme, wie die Königin nach nur einer Woche schon die dritte Wabe "bestiftet" (die Eier der Honigbiene werden Stifte genannt, da sie aussehen wie kleine, kurze, durchsichtige Stiftchen).
Betrachtet man eine Brutwabe, so sieht man meistens einen ähnlichen Aufbau: Oben im Halbkreis findet man Honigzellen mit reifen weißlich verdeckeltem Honig oder frischem, unreifen Honig (zu erkennen an den glänzenden Zellen). Darunter findet sich ein Kranz aus bunten Zellen, den eingelagerten Pollen. Im Zentrum, unterschiedlich ausgeprägt, befindet sich das Brutnest mit offener und gelblich verdeckelter Brut. Der Bogen aus Pollen- und Honigzellen wird als Futterkranz bezeichnet. Dieses Futter steht in unmittelbarer Umgebung den Ammenbienen zur Verfügung um daraus das "Bienenbrot", den Futterbrei (Mischung aus Pollen und Honig) für die Maden, herzustellen und zu füttern.
Eingetragener Pollen wird oft direkt von den Ammenbienen weiterverfüttert oder selbst verbraucht; er ist die Protein-/Eiweißquelle der Bienen. Er ist auch nur bedingt haltbar. Zur Lagerung fügen die Bienen ein Sekret aus ihren Speicheldrüsen hinzu. Dazu wird Pollen in den Zellen des Futterkranzes in der Nähe der Brut eingelagert. Nachts und an Regentagen wird keine Tracht eingetragen, aber die Brut muss weiter versorgt werden. Dafür bilden diese Vorräte einen kurzfristigen Puffer.
Am linken Rand sieht man die Form des Bienenstocks, der rechte Rand befindet sich noch im Aufbau. Gut zu erkennen ist die transparente Farbe des Bienenwachses am Rand. Fast durchscheinend. Gelb wird Bienenwachs erst im Laufe des Alters, wenn die Flugbienen mit ihren "pollengelben" Füßchen auf dem reinen sauberen Wachs herumlaufen und es "dreckig" machen. Die typische gelbe Farbe vom Bienenwachs entsteht also durch die Farbe des Pollens, der in den Stock eingetragen wird.
Eine typische Ansicht eines Pollen vorrats. In der Regel ist Pollen gelb, dazwischen finden sich zu dieser Zeit Zellen mit rotem Pollen von den Rosskastanien. Man kann bei einigen Sammelbienen, die gesammelten Pollen in ihre Höschen in den Stock transportieren, erkennen, an welcher Pflanze sie gesammelt haben. Es gibt Blüten mit ganz charakteristischer Pollenfarbe zu bestimmten Blühphasen.
Diese Wabe wird schon zum zweiten Mal bebrütet, die erste Generation Bienen ist bereits geschlüpt, die zweite Generation befindet sich in der Metamorphose in den verdeckelten Zellen.
Man erkennt bebrütete Zellen daran, dass die Zelle leicht bräunlich verfärbt ist. Das ist das sogenannte Puppenhäutchen, in dem sich die Maden einspinnen, um darin die Metamorphose zum Vollinsekt zu vollziehen. Dieses Spinnhäutchen kann von den Putzbienen nicht entfernt werden, deshalb erschienen die Zellen dunkler.
Die Funktion der Wabe ändert sich: es wird mehr Pollen eingelagert und weniger Brutzellen belegt.
Das Volk ist entweder mit der Königin "Corona" unzufrieden oder aber es will schon wieder schwärmen, auf jeden Fall hat es eine "Weiselzelle" (eine Königinnenzelle) am Rand der Wabe angelegt.
Die Weiselzelle in Großaufnahme: Sie ist länglich, nach unten geöffnet und mit einem Wabenmuster versehen. In ihr wächst die Jungkönigin, in Gelée royale schwimmend, heran.
Dies ist die zweite Weiselzelle, die andere befindet sich auf Wabe Nummer neun. Sie ist mittlerweile geschlossen, das heißt die Jungkönigin befindet sich in der Metamorphose und wird in den nächsten Tagen schlüpfen.
Nach zwei Monaten: In den Zellen dieser Wabe befindet sich keine Brut, da die Jungkönigin jetzt erst mit dem "Stiften", dem Eierlegen, beginnt.
Die Wabe ist weiterhin bebrütet und die Jungkönigin legt, man kann oben rechts Maden erkennen. Mittig befindet sich verdeckelte Brut. Der Futterkranz ist schmal, besteht aus etwas Honig und es fehlt der Pollen.