Das neue Zertifikat "Klinik für Diabetespatienten geeignet (DDG)" soll helfen, die Qualität der Behandlung für Menschen mit der Nebendiagnose Diabetes zu verbessern und damit ein Defizit in der stationären Behandlung zu beheben. Jährlich werden etwa zwei Millionen Diabetespatienten in einer Klinik behandelt. Doch auch wenn der Grund für den Krankenhausaufenthalt etwa ein Eingriff an Herz oder Hüfte ist, möchten sie sich darauf verlassen können, dass ihr Blutzuckerspiegel bedarfsgerecht überwacht wird.
Das Zertifikat der Deutschen Diabetes Gesellschaft (DDG) bietet da eine nützliche Orientierung. Kliniken, die diese Auszeichnung erhalten, erfüllen unter anderem drei besonders wichtige Kriterien: Es muss ein diabetologisch versierter Arzt zur Verfügung stehen, Pflegekräfte müssen diabetologisch geschult sein und es muss gewährleistet sein, dass die Blutzuckerwerte bei jedem Patienten geprüft werden. Das Diakoniekrankenhaus Friederikenstift hat nun als eine der ersten Einrichtungen in Deutschland das Zertifikat erhalten.
Sabine Goemann, Diabetesberaterin (DDG) im Friederikenstift, erklärt: "Wir haben an unserer Klinik ein routinemäßiges Screening auf erhöhte Glukosewerte. Bei jedem neu aufgenommenen Patienten wird sofort Blut abgenommen und die Blutzuckerwerte werden bestimmt." Damit werden nicht nur die Diabetespatienten klar identifiziert, sondern auch die, deren Diabetes bislang unentdeckt geblieben ist. Solche Maßnahmen tragen dazu bei, Komplikationen wie Nierenversagen, Lungenentzündung und Wundheilungsstörungen zu verhindern, erklärt Prof. Dr. Urs Leonhardt, Chefarzt im Zentrum für Innere Medizin. In drei Jahren muss sich das Friederikenstift rezertifizieren lassen.
(Veröffentlicht: 28. Juli 2015)