Das neue Forschungsgebäude entsteht in unmittelbarer Nähe zum Produktionstechnischen Zentrum Hannover (PZH) der Leibniz-Uni. Die tatsächlichen Bauarbeiten sollen im Frühjahr 2020 beginnen (Generalplaner: HENN Architekten Berlin). Bau und Einrichtung der Großgeräte kosten laut Leibniz-Uni etwa 49,6 Millionen Euro, die je zur Hälfte das Land und der Bund tragen. Die Fertigstellung ist für das Jahr 2022 geplant.
"Im Forschungsbau SCALE werden die universitären Kompetenzen auf dem Gebiet der skalierbaren Produktion im Maschinenbau, in der Informationstechnologie und Produktionswirtschaft gebündelt", sagt Björn Thümler, niedersächsischer Minister für Wissenschaft und Kultur. Der Präsident der Leibniz-Uni Prof. Dr. Volker Epping betont: "Der Forschungsbau befördert die Spitzenforschung an unserer Universität in beispielhafter Art und Weise."
Auf einer Fläche von rund 7000 Quadratmetern sollen unter anderem elf Großgeräte – etwa eine mobile Servopresse, Montageplattformen oder Indoor Laser GPS – zum Einsatz kommen. Eine zentrale Halle mit einer Höhe von zehn Metern sowie die Laborflächen des Baus ermöglichen laut Leibniz-Uni die Bearbeitung großformatiger Bauteile. Bei vielen bisherigen Fertigungsabläufen für Großbauteile sei diese zunehmend durch die Baugröße der eingesetzten Fertigungsmaschinen begrenzt. Eine Steigerung der Bauteilgröße erfordere deshalb vollkommen neuartige Fertigungskonzepte und –maschinen.
Der Fokus von SCALE liegt laut Leibniz-Uni nicht auf der Fertigung einzelner, spezifischer Bauteile, sondern auf der Entwicklung und Erforschung allgemein anwendbarer Methoden und Prozessketten, die es ermöglichen, sowohl größen- und stückzahlunabhängig als auch ökologisch und ökonomisch effizient zu fertigen. Ziel sei eine Effektivitätssteigerung bei gleichzeitig verringerten Investitionsausgaben. Geforscht werde außerdem an einem geschlossenen (Wert-)Stoffkreislauf, der ein ganzheitliches Materialrecycling fördern soll.
(Veröffentlicht am 9. Dezember 2019)